Dank an Griesheim für die Aktion „Griesheim hilft Afrika“ vom November 2007.
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht der Welt verändern,
können nur zusammen das Leben bestehen!
Der Text dieses Kanons, der auf ein afrikanisches Sprichwort zurückgeht war für alle Akteure das Motto der Veranstaltung.
Veranstalter des Brunches waren:
Das Kulturprogramm der Stadt Griesheim, Der Blasmusikverein Griesheim und der GV Sängerbund-Germania 1881 Griesheim.
Hier ein persönlicher Bericht und Dank in Form eines Briefes an alle Griesheimerinnen und Griesheimer für die geleistete Unterstützung:
Olivier Mawanzi hat, im Rahmen eines Heimatbesuches, gemeinsam mit seiner Frau Marianne die Geld und Sachspenden zu Mission Katholik Bonga gebracht. Mit diesem Schreiben möchte er sich auch im Namen der Empfänger bei allen Griesheimerinnen und Griesheimern von ganzem Herzen bedanken, und wir, der Sängerbund-Germania, Der Blasmusikverein und die Stadt Griesheim schließen uns an.
Eine kurze Schilderung und ein Dank von Olivier Mawanzi, Mitglied im Chor des Sängerbund-Germania.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
wir sind froh und auch erleichtert, dass wir die Spende des Projektes „Griesheim hilft Afrika“ in den vergangenen Wochen ans Ziel bringen konnten.
Am 07. März sind wir im Stadtzentrum von Kinshasa, der Hauptstadt der demokratischen Republik Kongo, mit einem Mitarbeiter des Hospitals Bonga zusammen getroffen. Dort haben wir in mehreren pharmazeutischen und medizinischen Großhandelsunternehmen Medikamente und Bedarfsartikel für das Krankenhaus in Bonga gekauft in Kartons verpackt und zum Flughafen gebracht.
Am 11. März sind meine Frau und ich dann von Kinshasa nach Kikwit geflogen, weil der Direktflug nach Bonga ausgebucht war. Solche Reisen in meinem Heimatland sind halt nicht so einfach zu realisieren. Von Kikwit aus sind wir dann mit einem Kleintransporter und unseren Paketen weiter gereist. Bis Massimanimba sind wir auf recht gut befahrbarer Straße flott vorangekommen. Nur ein geplatzter Reifen hat uns hier ein wenig aufgehalten.
Von Massimanimba bis Bonga zeigten sich dann allerdings völlig andere Straßenverhältnisse. Ein Europäer würde so etwas wohl kaum als Straße bezeichnen. Ca. 25 km vor Bonga versperrte ein LkW mit gebrochener Achse den Weg, an dem kein Vorbeikommen war. Meine Frau und ich haben uns dann kurz entschlossen in der Dunkelheit, denn es war inzwischen Abend geworden, zu Fuß auf dem weg zum ca. 10 km entfernten nächsten Dorf, Fula, gemacht. Glücklicherweise hatten wir eine Taschenlampe dabei. Als wir gegen 22:00 Uhr in Fula ankamen waren wir erst einmal fix und fertig, wurden aber von den Bewohnern freundlich und hilfsbereit aufgenommen. Nach mehreren Versuchen Bonga telefonisch zu erreichen, denn es gibt in diesem landstrich nicht immer eine Verbindung, schickte man uns aus Bonga einen Geländewagen.
Am nächsten Tag wurden wir dann in der Mission Katholik Bonga festlich empfangen und wir konnten die Spenden aus Griesheim offiziell übergeben.
Nachdem die Grundausstattung an Medikamenten und Hilfsmitteln an das Krankenhaus übergeben war, galt unser nächster Besuch dem Kindergarten der Station. Dort haben wir auch einen kleinen Teil der Spenden übergeben, denn die Kinder besitzen nicht einmal Spielzeug, geschweige denn Papier und Stifte zum malen. Wenn vorhanden, dann malen die Kinder mit Kreide auf dem Fußboden, um ihre Kreativität auszuleben. Mit ein wenig Papier und Stiften, sowie drei Bällen konnten wir auch dort eine riesige Freude bereiten.
Für die Schule haben wir Baumaterial gekauft, wodurch zum einen die Dächer durch eine Blechabdeckung wetterfest gemacht werden und zum anderen 2 neue Klassenzimmer entstehen werden. Die Fertigstellung dieser Erweiterung mit Griesheimer Hilfe wird uns zur gegebenen Zeit per Foto noch dokumentiert werden.
Drei Tage vor unserer Abreise, haben wir einer jungen Frau bei der Geburt ihres Kindes auf offener Straße geholfen, wodurch das Kind überlebt hat.
Durch die Armut in der Bevölkerung, die sich eine Geburt im Krankenhaus meist nicht leisten können, kommt es leider oft vor, dass Frauen auf der Straße zum Krankenhaus Kinder gebären. Krankentarnsporte gibt es nicht und eine Geburt kosten zwischen 8 und 10 $, die man sich nicht leisten kann.
Wie meine Frau und ich dann erfahren haben ist der Vater des Kindes ein guter Schneider, der aber keine Nähmaschine besitzt um seinen Beruf auszuüben. Wir haben ihm daher aus unseren eigenen Mitteln eine Nähmaschine gekauft und damit ihm und seiner Familie eine kleine Hilfe zur Selbsthilfe gewährt. Ich habe dann gleich noch die Patenschaft für das Kind übernommen und damit lebt jetzt in Bonga auch ein kleiner Olivier, den ich noch mit den notwendigsten Babysachen ausgestattet habe.
Die Menschen waren so glücklich und erfreut über die Spenden, die wir aus Griesheim überbringen konnten und haben sich ganz herzlich bedankt.
Die Leiterin der Einrichtung, Frau Cecile van Gent, betonte, dass sie es seit 1950 niemals erlebt hätte, dass sich eine Stadt in Europa, wie Griesheim und ihre Bevölkerung, so selbstlos für das Krankenhaus und das Umfeld in Bonga engagierte. Am Tag unserer Abreise haben uns die Menschen mit Musik der Dankbarkeit und Freude für Griesheim bis zum Flugplatz begleitet.
Wir bedanken uns im Namen von allen bei allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die diese Aktion unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt dabei dem Magistrat der Stadt und dabei besonders Herrn Bürgermeister Norbert Leber, Frau Christiane Kadel vom Blasmusikverein Griesheim und nicht zuletzt auch Günther Jacob und unseren Freunden vom Sängerbund-Germania. Stellvertretend für so viele Spender möchten wir an dieser Stelle noch die Vereinigte Volksbank Griesheim-Weiterstadt, die Sparkasse Darmstadt, Herrn Dr. Karl Stephan, die Mitarbeiter von C&A in Darmstadt nennen. Erst durch Sie und alle hier ungenannten Spender wurde diese Hilfe erst möglich, für die wir den innigsten Dank der Menschen in Bonga übermitteln können.
Mit Herzliche Grüßen und einem tiefen Dankeschön
Olivier und Marianne Mawanzi
Kleiner Dank des Vorsitzenden des Sängerbund-Germania
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
wir haben im November des vergangenen Jahres mit Unterstützung durch die Stadt Griesheim mit Herrn Bürgermeister Leber an der Spitze und unseren Freunden vom Blasmusikverein Griesheim ein Experiment begonnen, über dessen Größe wir uns eigentlich selbst nicht so bewusst waren.
Unser direkter Kontakt mit unserem Freund und aktiven Sänger Olivier Mawanzi, der aus dem Kongo kommt und in Griesheim lebt, hat uns einen neuen und anderen Zugang zu den Problemen des geschundenen Kontinents Afrika verschafft.
Wir wollten alle einmal, über unseren eigenen Vereinsteller hinweg, einfach etwas zur Hilfeleistung unternehmen. Als Gesangs- und Musikverein lag es daher eigentlich nahe, dass wir zu einer musikalischen Veranstaltung einladen. Mit der Idee dies als Brunch zu begehen, wo neben der Musik auch noch Essen gereicht wurde, hat die Zustimmung so vieler unserer Mitbürger gefunden.
Das diese Veranstaltung mehr als 2.600,-. € an Geldspenden und unzählige Sachspenden erbracht hat uns natürlich gefreut und auch ein wenig auch überwältigt. Kaum abschätzen konnten wir dabei allerdings die Freude und Dankbarkeit der Empfänger in der Mission Katholik Bonga, die uns durch Olivier und seine Frau geschildert wurde. Es muss ein überwältigendes Erlebnis gewesen sein, diese Dankbarkeit so hautnah zu spüren.
Uns, als Vereine, wird es aber auch Ansporn sein in dieser direkten und überschaubaren Hilfeleistung weiter zu machen und damit einen, wenn auch ganz kleinen Beitrag, in dieser Form weiterhin zu leisten.
Es ist für uns, als Wohlstandseuropäer, nach wie vor fast unvorstellbar, welche Dinge man in Afrika mit einem, doch, für europäische Verhältnisse relative kleinen Betrag, bewegen kann. Für uns, den Sängerbund-Germania, wird dies zukünftig zum festen Jahresprogramm gehören. Diese Dankbarkeit dürfen wir nicht ungehört verhallen lassen zumal es mehr als schön ist zu wissen, dass man mit einer kleinen Anstrengung so viel Gutes tun kann.
Wir hoffen dabei natürlich weiterhin auf die Unterstützung von Ihnen allen. Denn ohne Ihre Zuwendung an dieses Projekt hätten wir dies nie bewirken können.
In diesem Sinne verbleibe ich mit einem aufrichtigen und herzlichen Dankeschön für die geleistete Unterstützung
herzlichst für den ganzen Sängerbund-Germania
Ihr
Günther Jacob
Offizielles Dankschreiben der Mission Katholik Bonga an die Stadt Griesheim, den Blasmusikverein Griesheim und den Sängerbund-Germania.
Der Originalbrief: Die deutsch Übersetzung:
Den Ablauf der Spendenübergabe werden wir an einer anderen Stelle wiedergeben. Darüber hinaus werden wir eine Broschüre in Griesheim auslegen, die alle Einzelheiten wiedergibt. Der Dank der Menschen in der Mission Katholik Bonga ist für uns Ansporn genug in dieser Richtung weiter zu arbeiten.
Übergabe der dankschreiben an den Herrn Bürgermeister und den Blasmusikverein:
Die Empfänger der Spenden aus Griesheim in der Mission Katholik Bonga haben es nicht versäumt den Ausführenden dieser Veranstaltung auch schriftlich zu danken. Im Rahmen von Besuchen haben Olivier und Marianne Mawanzi gemeinsam mit dem Vorsitzende des Sängerbund-Germania, Günther Jacob, dieses Schreiben jeweils persönlich übergeben.
Übergabe des Schreibens an Herrn Bürgermeister Norbert Leber in seinem Amtszimmer im Rathaus. Mit Freude nahm unser Stadtoberhaupt nicht nur diesen Dank, sondern auch die Schilderungen von Olivier und Marianne zur Überbringung zur Kenntnis.
Er sagte auch gerne eine weitere Unterstützung durch die Stadt Griesheim zu, wenn Blasmusikverein und Germania in dieser Richtung der direkten Hilfe weiter machen wollen.
Übergabe des Schreibens an die Vorsitzende des Blasmusikvereins Griesheim, Christiane Kadel. Auch hier zeigte sich die Freude, die es macht, wenn man anderen Menscher derart direkt helfen kann. Weitere gemeinsame Veranstaltungen dieser Art werden, soweit es die Zeit erlaubt, wieder eingeschoben werden.
Am 10. Mai 2008 um 06:03 Uhr
Hallo liebe Freunde von der Germania!
Ich habe gerade den Bericht von Olivier gelesen und bin sichtlich gerührt. Ich sitze hier vor meinem Bildschirm und kann die Tränen kaum zurückhalten.
Es macht solche Freude zu hören dass man mit so wenigen Mitteln Menschen helfen kann. Am meisten hat mich berührt dass die Kinder von Bonga nicht einmal Spielzeug haben und wenn möglich nur mit Kreide auf dem Fußboden malen können. Dass sich diese Kinder über drei Bälle riesig freuen kann ich mir vorstellen.
Ich ziehe aber auch meinen Hut vor Olivier und seiner Frau. Die Reise muss sehr beschwerlich und anstrengend gewesen sein und ich bewundere den Mut der beiden mit einer Hilfslieferung durch den Kongo zu Fahren.
Einer Frau noch bei der Geburt zu helfen, kurzerhand die Patenschaft für das Kind zu übernehmen und dem Vater des Kindes noch eine Nähmaschiene zu kaufen ist fast unglaublich. Wenn jeder von uns so selbstlos handeln würde wie es Olivier getan hat gäbe es auf der Welt sicher weniger Elend.
Ich hoffe auch im Jahr 2008 gibt es wieder eine solche Aktion, denn da ist man als Spender sicher dass die Hilfe auch ankommt.
Ich schließe mit einem lieben Gruß aus Brunei an alle Spender, Sängerinnen und Sänger und den Magistrat der Stadt Griesheim.
Eure Regina